
Anlässlich des 18. Internationalen Tags gegen Lärm mit dem diesjährigen Motto Lärm voll nervig erklärt der Bundestagsabgeordnete Martin Rabanus: Lärm ist ein schlimmes Problem er nervt nicht nur, sondern macht auf Dauer krank. Und das ist auch bei uns so: Vor allem im Rheintal sind die Bürgerinnen und Bürger durch permanenten Bahnlärm betroffen. Ich kann den Lärm zwar auch nicht von heute auf morgen abstellen, dennoch werde ich mich unermüdlich für die Reduzierung einsetzen. Ich dränge daher weiter darauf, sich auch an anderen Ländern wie beispielsweise der Schweiz und ihrem Trassenpreissystem ein Vorbild zu nehmen, um die Lärmbelastung zu senken. Hierbei geht es nicht darum, das System 1:1 zu übernehmen, sondern die Zielrichtung vorzugeben. Das habe ich auch gegenüber dem Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt getan, der hier jedoch leider nicht im erforderlichen Maß tätig wird. Wir müssen dafür sorgen, dass laute Züge richtig teuer werden, denn nur dann sind die Unternehmen und allen voran die Bahn bereit, auch etwas für den Lärmschutz bei uns zu Hause zu tun.
Im Zuge der aktuellen Reform des Schweizer Trassenpreis-systems wird der so genannte Verschleißfaktor eingeführt. Damit soll ein Anreiz gesetzt werden, die jeweils gleisschonendsten Fahrzeuge einzusetzen diese sind in der Regel auch die leisesten. Im Gegensatz zu dem deutschen Trassenpreissystem sieht das Schweizer Trassenpreissystem bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine gewichtsabhängige Komponente vor. Diese soll nun durch eine verschleißabhängige Komponente ersetzt werden.
Bislang ist es so, dass in Deutschland lediglich für Zuggewichte ab 3.000 Tonnen ein Zuschlag von 0,98 Euro/Trassenkilometer erhoben wird. De facto wird ein solches Gewicht aber nur durch wenige Züge erreicht. Die Folge ist, dass der Güterzugverkehr, der den meisten Verschleiß und den meisten Lärm an der Gleisanlage verursacht, auf diese Weise nicht verursachergerecht an den Wegekosten beteiligt wird. Deswegen muss die Grenze von 3.000 Tonnen deutlich reduziert werden, um eine spürbare Entlastung zu erreichen, so Martin Rabanus abschließend.
Hintergrund zum Internationalen Tag des Lärms:
Der Tag gegen Lärm International Noise Awareness Day (TgL) findet seit 1998 in Deutschland statt. Die Sensibilisierung in Bezug auf die Lärmproblematik sowie die Verbreitung des Wissens um Ursachen und Folgen des Lärms (sozial und gesundheitlich) sind elementare Bausteine des Tag gegen Lärm. Darüber hinaus stellt die Aufklärung der Bevölkerung über Schall und seine Wirkung sowie nachhaltige Maßnahmen zu seiner Reduzierung in den unterschiedlichen Lebensbereichen eine zentrale Aufgabe des Aktionstages dar. Anhand von Aktionen rund um den Tag gegen Lärm wird die Öffentlichkeit nachhaltig über das Thema Lärm informiert.
Hintergrund Martin Rabanus:
Der Regierungsdirektor und langjährige Referent der hessischen SPD-Landtagsfraktion Martin Rabanus (43) vertritt seit der Bundestagswahl 2013 den Wahlkreis Rheingau-Taunus/Limburg im Deutschen Bundestag. Dort ist er Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Darüber hinaus wurde er in den erweiterten Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion gewählt und gehört den Parlamentsgruppen Schienenverkehr, Bahnlärm sowie der AG Kommunalpolitik an.