
Die privaten Güterwagenhalter haben den Initiatoren der mittlerweile über 120 Mitglieder starken Parlamentsgruppe Bahnlärm verbindlich zugesagt, bis 2020 alle ihre rund 69.000 Waggons umzurüsten oder zu erneuern. Unter ihnen ist auch der SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Rheingau-Taunus Kreis, Martin Rabanus. Diese Waggons stehen für die Hälfte der Laufleistung im Transport des deutschen Güterverkehrs auf der Bahn. Deshalb begrüßen wir dieses Versprechen mit allem Nachdruck, so Rabanus.
An dem Treffen in Berlin nahmen Vertreter aller Parteien und diverse Bürgerinitiativen teil. Ein Vorgehen, das Martin Rabanus ausdrücklich begrüßt: Bahnlärm ist ein Thema, das bundesweit eine Rolle spielt. Ich finde es gut, dass wir hier überparteilich an einem Strang ziehen und uns nicht in parteipolitischen Debatten verlieren, so der SPD-Politiker.
Der Verband der privaten Waggonhalter wies darauf hin, dass bereits über 19.000 Waggons umgerüstet seien. Insgesamt würden 40.000 Waggons ausgemustert und durch neue mit K-Sohle (noch leiser als LL-Sohle) ersetzt, weitere 30.000 würden auf LL-Sohle umgerüstet. Bis 2016 werden die privaten Waggonhalter gut 40 Prozent ihres Bestands erneuern oder umrüsten.
Derzeit verkehren auf dem deutschen Schienennetz insgesamt ca. 180.000 Güterwagen. Rund ein Drittel gehört der Deutschen Bahn (DB Schenker Rail), ein gutes Drittel den privaten Waggonbesitzern und weitere 60.000 Waggons ausländischen Haltern.
Der Koalitionsvertrag sieht bekanntlich massive Sanktionen gegen diejenigen vor, die die Umrüstung ihrer Güterwagen verzögern oder verweigern. Die privaten Betreiber sind in Sachen Umrüstung offenbar auf einem guten Weg. Davon haben wir uns bei diesem Gespräch mit dem VPI überzeugen können. Ein Problem sind die ausländischen Wagenhalter. Hier werden wir aber keine Kompromisse machen. Unsere Parlamentsgruppe fordert ein Durchfahrverbot ab 2020 für laute Züge genau wie in der Schweiz. Dabei sehen wir etwaigen Vertragsverletzungsverfahren seitens der EU gelassen entgegen. Wir sind entschlossen, die Menschen in Deutschland vor Umgebungslärm zu schützen. Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung geht vor, bekräftigt Martin Rabanus abschließend.
Hintergrund zu Martin Rabanus:
Der Regierungsdirektor und langjährige Referent der hessischen SPD-Landtagsfraktion Martin Rabanus (43) vertritt seit der Bundestagswahl 2013 den Wahlkreis Rheingau-Taunus/Limburg im Deutschen Bundestag. Dort ist er Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Darüber hinaus wurde er in den erweiterten Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion gewählt und gehört den Parlamentsgruppen Schienenverkehr, Bahnlärm sowie der AG Kommunalpolitik an.