Mit Verwunderung hat der heimische SPD-Landtagsabgeordnete aus dem Untertaunus, Marius Weiß, das am Montag von der schwarz-grünen Landesregierung vorgestelltes Konzept für den Landesstraßenbau zur Kenntnis nehmen müssen.
Die von der Hessischen Landesregierung vorgestellte angebliche Sanierungsoffensive erweist sich bei genauem Betrachten als reine Mogelpackung sondergleichen, denn unter dem Strich gibt es insgesamt weniger Geld für den Landesstraßenbau und wichtige sanierungsbedürftige Straßen, auch im Rheingau-Taunus-Kreis, sagte Marius Weiß mit Blick auf die vorgestellte Maßnahmenliste der Landesregierung. Hinzu komme, dass alle Maßnahmen von der schwarz-grünen Landesregierung lediglich unter Finanzierungsvorbehalt gestellt würden, so dass die Umsetzung dieser Maßnahmen nicht einmal gesichert sei.
Das Land Hessen und auch der Rheingau-Taunus-Kreis brauchen eine deutliche Erhöhung der Mittel für den Landesstraßenbau. Die SPD hatte im Landtag eine zusätzliche Erhöhung der Mittel gefordert, die allerdings von der schwarz-grünen Mehrheit abgelehnt wurde. Die Leidtragenden sind die Menschen im Kreis, die mit einer maroden Infrastruktur auskommen müssen. Alleine im Rheingau-Taunus-Kreis sind viele sanierungsbedürfte Straßen betroffen, die dringend erneuert werden müssten, jedoch nach Ansicht der Landesregierung bis 2023 keine Sanierung erhalten sollen, betont Marius Weiß und zeigt auf die betroffene Straßen.
Die L3023 (komplett Idstein-Heftrich-Kröftel-B8), die L3032 (Strinz Margarethä-Wingsbach), die L3273 (Niederseelbach-Engenhahn), die L3274 (Strinz Margarethä-Breithardt), die L3277 (Wörsdorf-Wallrabenstein), die L3450 (Wüstems-Oberems) und die L3470 (Orlen-Wehen bzw. B417-Wehen) sind, wie viele andere Landesstraßen, alle in der Maßnahmenliste von Verkehrsminister Al-Wazir nicht enthalten und sind daher vor dem Jahr 2023 für eine Sanierung nicht vorgesehen. Für die Infrastruktur im Rheingaus-Taunus ist es eine Katastrophe, dass die schwarz-grüne Regierung einen Großteil der Landesstraßen verrotten lässt, empört sich Marius Weiß.
Besonders überrascht zeigte sich der SPD-Abgeordnete, dass unter den Maßnahmen die Verbindung zwischen Wörsdorf und Wallrabenstein (L3277) in der Liste fehle, über deren miserablen Zustand die bereits Anfang des Jahres von den örtlichen Medien berichtet wurde. Der Abgeordnetenkollege Peter Beuth (CDU) verkündete noch im Januar, dass er sich innerhalb der Landesregierung für den Ausbau dieser Straße in 2016 einsetzen wolle. Jetzt ist frühestens 2023 mit einer Sanierung zu rechnen, wenn diese Landesregierung im Amt bleibt. Peter Beuth ist wieder einmal als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet. Im Ergebnis bleibt aber leider festzuhalten, dass die wahren Verlierer die betroffenen Bürgerinnen und Bürger vor Ort sind, die auch noch in den kommenden Jahren über die L3277 und all die anderen Rumpelpisten im Kreis ruckeln müssen, zeigt sich Marius Weiß verärgert.