Die Berichterstattung in der Frankfurter Rundschau hat der flughafenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Marius Weiß wie folgt kommentiert: Die Schönfärberei des Verkehrsministers zum Probebetrieb des Lärmpausen-Modells ist aus politischer Sicht nachvollziehbar, hat aber mit der Realität nichts zu tun.
Im Juni 2015 haben an 14 von 30 Tagen keine vollständigen Lärmpausen (morgens und abends) stattgefunden und im Juli bisher an 11 von 20 Tagen nicht. Wenn die Lärmpausen bisher nur an gerade einmal der Hälfte der Tage funktionieren, dann ist schon durch diese objektiven Zahlen klar, dass die Lärmpausen drohen ein Flop zu werden.
Die Summe der rechnerischen Entlastung, die die Landesregierung anführt, sei bereits heute obsolet. Grundlage für die Summe war die bisherige Nutzung von Center- und Nordwest-Bahn für die Landungen bei Westbetrieb. Es zeigt sich jetzt aber, dass die Centerbahn in der Praxis deutlich häufiger benutzt wird, als die Nordwest-Bahn. Da bei der Nutzung der Centerbahn aber mehr Menschen belastet werden als bei der Nordwest-Bahn, verringert sich umgekehrt die Summe der Entlasteten, rechnete Weiß am Dienstag in Wiesbaden vor.
Als entscheidenden Faktor der Bewertung der Lärmpausen sieht die SPD aber auch weiterhin die subjektive Wirkung bei den betroffenen Menschen. Die betroffene Bevölkerung muss sehr bald die Möglichkeit haben, sich zu äußern, ob die berechneten Belastungen und Entlastungen überhaupt bei ihr ankommen. Darüber hinaus müssen die vorliegenden Lärmmessungen veröffentlicht werden und dringend Innenmessungen erfolgen, denn danach wurde das erfundene Hilfsinstrument der Lärmpausen berechnet, nachdem das gängige Modell der Aufweckreaktionen keine Entlastung in Summe ergeben hat, fordere der SPD-Politiker.