Das Frauenhaus in Bad Schwalbach ist überlastet

Für die Kreistagssitzung in Bad Schwalbach am 16. Mai hat die SPD einen Antrag gestellt, in dem sie fordert, das Frauenhaus Bad Schwalbach verstärkt zu unterstützen und weiter auszubauen.

„Wir sind dazu verpflichtet, die Istanbul-Konvention umzusetzen. Es müssen ausreichend und bedarfsgerecht finanzierte Frauenhausplätze geschaffen werden, um Frauen und Kinder vor häuslicher Gewalt zu schützen. Niemand soll aus Kapazitätsgründen abgewiesen werden“, so Fraktionsvorsitzender Daniel Bauer.“ Im Jahr 2022 gab es bis Oktober zweihundert Anzeigen von häuslicher Gewalt im Rheingau-Taunus-Kreis. Im selben Jahr sind siebzig Frauen mit Kindern, die um eine Aufnahme im Bad Schwalbacher Haus für Frauen in Not baten, abgewiesen worden.“

„Das Frauenhaus hat lediglich sechs Zimmer für sechs Frauen mit jeweils einem Kind zur Verfügung. Die umliegenden Frauenhäuser in Rhein-Main-Gebiet sind überwiegend voll belegt, so dass eine Weitervermittlung meist aussichtlos ist“, so Bauer weiter.

Die SPD macht darauf aufmerksam, dass der Europarat empfiehlt, pro 10.000 Einwohner einen Platz im Frauenhaus vorzuhalten. „Da sind sechs Plätze bei ca. 188.000 Einwohnern im Rheingau-Taunus-Kreis entscheidend zu wenig“, so Bauer, der darauf hinweist, dass der Nachbarkreis Limburg-Weilburg, mit einer Einwohnerzahl von ca. 173.000 Einwohnern, in einem Frauenhaus in Limburg neun Wohnungen für vierundzwanzig gewaltbetroffene Frauen und Mädchen eingerichtet habe.

Die SPD-Fraktion fordert den Kreisausschuss auf, zusammen mit dem Arbeitskreis Häusliche Gewalt, mit Mitgliedern aus u.a. Justiz, Gewaltschutz, Jugendamt und Beratungsstellen, ein Konzept für den Ausbau des bestehenden Angebots zu erstellen.