Das Haus der Region in Oestrich-Winkel ist die Zentrale für die (touristische) Vermarktung der Region Rheingau. Der Geschäftsführer Dominik Russler ist Geschäftsführer der Rheingauer Weinwerbung, des Rheingauer Weinbauverbands Rheingau und der Rheingau-Taunus-Kultur und Tourismus GmbH. Alle Akteure, die für die Region tätig sind, kommen im Haus der Region in Oestrich-Winkel zusammen. Grund genug für die SPD-Kreistagsfraktion, die Einrichtung im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour zu besuchen, um sich über die Arbeit des Hauses und über neueste Entwicklungen im Rheingau beim Geschäftsführer Russler, der die Delegation aus der SPD-Fraktion empfing, zu informieren.
Sehr erfreut zeigte sich Russler über die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Rheingauer Kommunen und dem Rheingau-Taunus-Kreis im Zweckverband Rheingau. Verbandsvorsteher Winfried Steinmacher berichtet über die Geschlossenheit der Verbandsmitglieder bei allen Entscheidungen zum Wohle des Rheingaus und betonte, dass fast alle Anträge und Initiativen einstimmig beschlossen werden.
Geschäftsführer Dominik Russler informierte die Fraktion unter anderem über die Probleme der Weinbaubetriebe angesichts der EU-Verordnung 2021 zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und äußert die Sorge, dass wenn sie umgesetzt werden sollte, die Bewirtschaftung von 920 ha. im Rheingau und der Hessischen Bergstraße, vor allem in Steillagen, nicht mehr möglich wäre. Inzwischen sieht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit eine erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat in der EU unkritisch, jedoch von der vorherigen Regierung in Deutschland wurde festgelegt: Ab dem 1. Januar 2024 ist die Anwendung verboten. Zurzeit wird die Zulassung im Landwirtschaftsministerium noch geprüft.
Ein weiteres wichtiges Thema der Weinbauwirtschaft wurde vom Geschäftsführer Russler zur Diskussion aufgerufen: die nötige Bewässerung von Rebstöcken. Der Klimawandel und immer heißere Hitzeperioden im Sommer führen zu Hitzeschäden bei Rebstöcken und Trauben. Tröpfchenbewässerungensanlagen seien sehr teuer für sehr große Flächen, so Russler. „Hier gilt es, bei Regen, vor allem bei Starkregen, das abfließende Wasser zu sammeln, z. B. in Rückhaltebecken. Und Erosion durch Grünanlagen am Boden zu verhindern, damit das Wasser nach einem Starkregen nicht einfach abfließt.“
Abschließend stellte die Fraktion einige Fragen, z. B. zum Radtourismus im Rheingau. Es wurde festgestellt, dass es nur wenige Fahrradgeschäfte gebe, die Fahrräder, insbesondere E-Bikes verleihen. Da es immer mehr Radtouristen in den Rheingau zieht, wäre hier sicher hierfür ein Bedarf.
„Insgesamt ein sehr informativer und interessanter Termin“, beurteilte Kreistagsabgeordneter Carsten Sinß. „Wir kommen wieder“ teilte er Herrn Russler mit und bedankte sich bei ihm im Namen der Fraktion für sein Engagement für den ganzen Rheingau.